Nach den vergangenen Wochen mit viel Löten und Basteln war auch mal ein „einfaches“ Projekt nötig, um die Möglichkeiten von Smart-Metering näher kennen zu lernen – Neben vielen Lösungen in Heimwerker-Schema gibt es mittlerweile fertige Geräte zu kaufen, die neue Stromzähler auslesen und die Daten vom Modbus oder SML weiterleiten können. Naheliegend war die Weiterleitung per TTN zu nutzen und damit die Daten in der vorhandenen Cloud direkt abgreifen zu können.
Überlegungen vorab – ist ein Gateway in unmittelbarer Nähe, um das Lesegerät im Zählerschrank (bei mir im Keller) empfangen zu können ? (Die Frage kann ich einfach mit JA beantworten, da im Erdgeschoss mein neu aufgebautes Experimental-Gateway auf dem Schreibtisch steht.
Als nach zwei Tagen mein KLAX angekommen war, wurde dieser natürlich direkt ausgepackt und …. angeschaut. Solide verarbeitet, sauber beschriftet und mit ausreichender Dokumentation wurde das Gerät geliefert. Nach vernünftiger (online-)Anleitung wurde in der TTN Konsole eine Application erstellt, außerdem das neue Gerät als Device eingefügt. (Die Device-ID ist meine eindeutige Zählernummer, da ich in Zukunft eventuell noch weitere Zähler abfragen möchte und so die Übersicht gewahrt bleibt). Anschließend wurde in der Konsole noch der passende Payload-Decoder eingefügt, um die Daten auch lesbar zu machen.
Zuhause angekommen wurde der Lesekopf direkt in der UV am Zähler angedockt (magnetisch) und durch das Einsetzen der Akkuzelle eingeschaltet. Alles hat reibungslos funktioniert und nach kurzer Zeit kam bereits der erste Datensatz in der TTN-Konsole an. Dank OTAA mit den hinterlegten Credentials war die Inbetriebnahme tatsächlich unkompliziert.
Die weitere Arbeit erfolgte anschließend am PC – ein node-red Flow wurde entwickelt, um die Daten aus der Cloud abzuholen und so aufzubereiten, das diese vernünftig in einer influx-Datenbank abgelegt werden können. Bei bereits vorhandener Infrastruktur (RaspberryPi mit node-red, grafana und influxDB) war es nicht schwierig, auch diese Lösung zu verwirklichen.
Naja, nicht ganz – denn zuerst musste der Payload so zerlegt werden, dass die gesendeten Werte aus dem Array gelöst und in eine Form überführt werden, die anschließend auch in die Datenbank geschrieben werden können. Nach zahlreichen JSON parse Fehlermeldungen war auch diese Hürde geschafft und mein KLAX schreibt stündlich seine Werte in die Datenbank. Ein passendes (noch sehr spartanisches) Dashboard im Grafana war schnell aufgesetzt und so ist der monatliche Gang zum Zähler hinfällig. Schöne neue Welt – ein ganz einfaches IOT Projekt zum selber machen.