[JN] Als vor einem guten halben Jahr von Johannes der erste Frostwächter an der L352 in der Nähe von Happerschoß installiert wurde, sollte dieses Gerät der Integration-Prototyp für ein größeres Projekt der Stadt Hennef sein. Der Sensor dient dem städtischen Bauhof als Glatteis-Vorwarnung, um die Planung der Einsätze für Enteisung und damit vorbeugende Gefahrenabwehr zu unterstützen.
Per LoRa-Funktechnik werden die Messwerte vom Sensor zu einem nahen Gateway gefunkt, und von dort über eine verschlüsselte Verbindung in der Cloud gespeichert. Der Bauhof hat die Möglichkeit über ein Dashboard jederzeit auf die Daten zuzugreifen und so in Echtzeit eine potentielle Gefahr für die Verkehrsteilnehmer an dieser Messstelle zu erkennen. Zum Test dieser Sensoren wurden durch die Stadt Hennef zwei weitere Stationen für Söven und Eichholz beschafft.
Als im Januar dann während der „The Things Conference“ der Plan zur Abschaltung der V2 vom thethingsnetwork offiziell bekannt gegeben wurde, musste natürlich auch die Planung zum Umzug dieser Geräte in den neuen v3 TTS (in der Community Edition) angegangen werden. Zuerst wurde der vorhandene Payload-Decoder analysiert und von Caspar in die v3 Version überführt. Hierzu haben wir ein entsprechendes github-Repository für Euch veröffentlicht.
Anschließend wurden nach und nach die drei vorhandenen Sensoren in die neue Konsole umgezogen und laufen seit Anfang Juni dort störungsfrei. Dazu wurden die Sensoren jeweils vor Ort demontiert, zuhause neu programmiert (OTAA) und anschließend wieder ausgebracht.
Die in der Nähe befindlichen Gateways empfangen jetzt weiterhin die Daten der Stationen und leiten diese nun in die neue Cloud. Von dort werden die Messwerte wieder abgeholt, entschlüsselt und durch eine node-red Instanz zur Aufbereitung geschleust. Aktuell werden dann die Messwerte nur in einer influx-Datenbank gespeichert und könnten von dort aus mit grafischen Tools wie „Grafana“ entsprechend aufbereitet und dargestellt werden. Eine Anpassung der Datenverarbeitung beim Bauhof ist auch in Vorbereitung – per MQTT werden die Daten aus der Cloud dann auch von den Mitarbeitern abgeholt, aufbereitet und können dann bei Bedarf die Entscheidung unterstützen, einen Einsatz auslösen. Vorteile im konkreten Beispiel der Frostwächter ist nachhaltige, ressourcen- und umweltschonende Dienstleistung durch den Einsatz der Streufahrzeuge nur bei tatsächlichem Bedarf.
Langfristig ist ein flächendeckender Ausbau bestehend aus Gateways und Umweltsensorik geplant, bei dem die Stadt tatkräftig von privaten Personen und ehrenamtlichen Vereinen unterstützt wird. Um die Daten nicht nur den Kommunen zugänglich zu machen, können interessierte Bürger*innen jederzeit aktuelle Messwerte auf der opensensemap.org ansehen. Natürlich ist die Integration der Stationen in die opendatamap.net ebenso in Vorbereitung.